Kunstprojekte

Sphingen

„Sphinx“ I  2006 Holz, bemalt       350/70/70 cm

„Sphinx“ V 2008  Kunststoff, Licht 350/70/70 cm

 

Diese beiden Arbeiten wurden von der Gemeinde Eschen 2014 als Leihgabe vor der Post aufgestellt.

Aufgrund von grosser Unruhe in Teilen der Bevölkerung, die von einzelnen Protagonisten befeuert wurden, mussten die Arbeiten 2015 wieder rückgebaut werden. 

 

Idee:

Die Sphinx steht in der klassischen Mythologie als Metapher für das Rätselhafte, und die Begegnung zwischen Ödipus und der Sphinx wird als Schlüsselszene für „Das Rätsel Frau“ beschrieben.

Die beiden Sphingen stellen die Wanderer vor Theben vor die Frage der Menschwerdung, die alleine nur Ödipus zu beantworten vermag. Sie hielten sich auf einem Berg auf und gaben den vorbeikommenden Reisenden ein Rätsel auf. Diejenigen, die es nicht zu lösen vermochten, wurden von ihnen erwürgt und dann verschlungen. Die Anfrage lautete: „Was geht am Morgen auf vier Füßen, am Mittag auf zweien und am Abend auf dreien? Ödipus löste das Rätsel, dessen Antwort „der Mensch“ ist: Als Kleinkind krabbelt er auf allen vieren, als Erwachsener geht er auf zwei Beinen und im Alter braucht er einen Stock als drittes Bein. Als Ödipus die richtige Antwort sprach, stürzte sich die Sphingen von ihrem Felsen und starben. Theben war befreit, aber das tragische Schicksal des Ödipus nahm seinen Lauf.

Die beiden Sphingen vor dem Eschner Post- und Gemeindehausgebäude stehen als Metaphern für das Rätsel Mensch und Menschwerdung, und letztlich für das Rätsel des Lebens. Kunstarbeiten versuchen, philosophische Antworten auf die Mühsal des Alltagslebens zu formulieren und in geeignete Bilder zu übersetzten. Die beiden Damen mit den lustigen Katzenköpfen stehen also gemütlich auf ihrem Posten, beissen aber vielleicht plötzlich dem Wanderer den Kopf ab. Die Ungewissheit lauert!

 

 


« zurück