Kunstprojekte

Paxmal reloaded

part one

Das Museum Bickel in Walenstadt, Schweiz lädt vom 5.10.-18.11.07 eine Gruppe Künstler ein, zum Thema "Zukunft - gestern und heute" jeweils eine Arbeit zu realisieren. Da ich zur Zeit einen Werkaufenthalt in Indien wahrnehme, sieht mein Projekt eine zweiteilige Arbeit vor, die im Museum Bickel in Walenstadt und zur selben Zeit in Bangalore, Indien präsentiert werden soll. Karl Bickel, der Stifter und Begründer dieses Museums war ein schweizer Bildhauer des 20. Jhr., der sich auf einer ausgesetzten Geländekante in den Schweizer Bergen installierte und über 20 Jahre hinweg an dem von ihm konzipierten Paxmal eigenhändig arbeitete. Das schwere, wuchtige Bauwerk, das auf 1700 m über Meer sehr majestätisch von einer Zeit der Sehnsucht nach geistiger und physischer Freiheit erzählt, steht dem interessierten Publikum zur Besichtigung offen. Im Tal ist in einer ehemaligen Spinnerei ein Museum eingerichtet worden, das Werke des Stifters und Wechselausstellungen zeigt.

 

Meine Arbeit für das Museum Bickel umfasst eine 4/5/4 m grosse aufblasbare und begehbare Skulptur mit dem Titel "Pax reloaded:part one". Sie wird aus PVC produziert und anschliessend mit religiösen und politischen Symbolen bedruckt. Die Arbeit bezieht sich auf Karl Bickels dominantes, schweres Bauwerk am Berg und versucht mit diesem leichten, flüchtigen Luftgebilde auf Bickels Fragen zu gesellschaftlichem Befinden und zur Erlangung geistiger Sphären eine zeitgemässe Visualisierung zu finden. Bickel hat sein Paxmal in einer krisenhaften Zeit konzipiert und als steingewordene Synthese des positiven menschlichen Geistes ausgeführt. Eine solche ungebrochene Haltung ist heute nicht mehr möglich, weder bezogen auf die Form eines Denkmales noch bezogen auf den fortschrittsgläubigen Inhalt.

 

"Paxmal reloaded:part one" ist nicht nur eine einfache Erneuerung des bestehenden Males, sondern reflektiert auch die Unterschiede in der Kunstproduktion von damals und heute und thematisiert damit deren Globalisierung. Was Bickel eigenhändig und in jahrelanger Arbeit erschuf, wird heute offshore produziert analog einem beliebigen anderen Industrieprodukt


« zurück